Hilfe, mein Hund mag nicht im Auto mitfahren

2023-02-22 17:39:13 By : Mr. da zheng

Das kann ziemlich belastend sein, wenn der Hund nicht gerne im Auto mitfährt. Ob der Wunsch, mal woanders spazieren zu gehen, Ausflüge gemeinsam mit dem Hund zu machen, aber auch der obligatorische Tierarztbesuch - selten kommt man da um die Autofahrt herum. Doch häufig kann hier durch Training Abhilfe geschaffen werden. Hundetrainerin Pia Gröning erklärt, wie es klappen kann.

Als Erstes erörterst Du, warum dein Hund die Mitfahrt im Auto nicht mag. Liegt es am Einsteigen? Liegt es an dem Ort, wohin er transportiert wird? Wird Deinem Vierbeiner schlecht? Hat er schlechte Erfahrungen gemacht? All dem gilt es zunächst auf den Grund zu gehen, damit du entsprechen handeln kannst.

Manche Hunde steigen nicht gerne ins Auto, weil sie nie gelernt haben, auf etwas hochzuspringen beziehungsweise in ein Fahrzeug hineinzuspringen. Übe dies in neutralen Situationen: Lasse Deinen Vierbeiner zum Beispiel auf kleine Mauern hinauf springen. Es ist oft auch hilfreich, wenn der Hund ein sogenanntes Boden-Target kennt und dieses dann im Kofferraum deponiert wird. Hier erfährst Du mehr zum Target-Training. Das Einsteigen über eine Hunderampe oder bei kleinen Hunden das Hochheben kann und sollte ebenfalls unabhängig von der Auto-Situation geübt werden.

Vielleicht hat Dein Hund Angst vorm Auto oder dessen Geräuschen und möchte sich ihm deswegen auch erst gar nicht annähern? Dieses Verhalten würde er dann auch bei anderen Autos zeigen. In dem Fall hilft es, öfter schöne Dinge im beziehungsweise erstmal ums Auto herum auszuprobieren. Zum Beispiel die Fütterung am oder im parkenden Auto, Suchspiele und vieles mehr.

Manchen Hunden hilft es, seinen Platz innerhalb des Autos zu ändern. Ob sie mehr Nähe zum Menschen wollen oder es nicht mögen, wenn sie im Kofferraum die anderen Autos hinter sich haben. – Es ist sinnvoll, den Hund entsprechend gesichert auch mal auf dem Rücksitz oder im Fußraum des Vordersitzes mitzunehmen. Achtung, gegebenenfalls, solltest Du den Airbag des Beifahrersitzes für die Fahrt ausschalten. Wichtig ist hierbei, dass Dein Hund dich als Fahrer nicht stören kann. Eine Hilfsperson kann für solche Tests sehr sinnvoll sein.

Eine (abgehängte) Hundebox, angeschnallt, offener Korb, Kofferraumgitter, Sichtschutz an den Fenstern und so weiter kann ebenfalls einen großen Unterschied machen. Manchen Hunden hilft Ablenkung in Form von Kau- oder Schleck-Artikeln oder ein Spielzeug. Andere haben eine Lieblingsdecke oder einen Entspannungsduft, der ihnen hilft. Auch hier gilt ausprobieren. Weitere Maßnahmen zur Entspannung wie das Anlegen einer Körperbandage oder das Einsetzen von beruhigenden Pheromonen wie zum Beispiel Adaptil können ebenfalls hilfreich sein. Hier findest Du ein Video zum Anlegen einer Körperbandage und weitere Tipps rund um das Thema Entspannung.

Tatsächlich vertragen manche Hunde das Autofahren körperlich nicht. Hier kann man natürlich als erstes seinen eigenen Fahrstil überprüfen und auch nochmal die Art des Transports. Vielleicht wird Deinem Hund ja schlecht, wenn er aus dem Fenster guckt? Oder ihm wird von Deinem im Auto hängenden Duftbaum übel? Bei Übelkeit macht es absolut Sinn, den Tierarzt um die Verschreibung eines unterstützenden Medikaments zu bitten – ganz besonders bei längeren Fahrten in den Urlaub.

Hunde aus dem Auslandstierschutz haben in der Regel Erfahrungen mit langen Reisen, die oft nicht gerade angenehm verlaufen sind. Durch so eine stressige Situation kann Deine Fellnase eine Abneigung gegen das Autofahren entwickelt haben. Auch das Abholen eines Welpe vom Züchter kann für meine Tiere eine sehr einschneidende Lebenserfahrung sein.

Die Abneigung Deines Hundes gegen das Mitfahren kann auch durch einen Autounfall oder eine sehr erschreckende Situation mit Auto hervorrufen worden sein. Doch es gibt auch Kandidaten, die es scheinbar grundlos blöd finden – mir begegnen bei dem Thema zum Beispiel öfter Golden Retriever. Hier gilt dasselbe wie im ersten Punkt „Das Einsteigen“ erläutert.

Letztendlich solltest Du Dich bemühen, Deinem Liebling schöne Erfahrungen in der Nähe des Autos und ihm Fahrzeug selbst zu bereiten. Es kann ratsam sein, während dieser Phase keine Autofahrt mit dem Hund zu unternehmen, wo er zwangsläufig wieder überfordert wird. Die Fahrt selbst sollte mit den bereits erwähnten Entspannungsmaßnahmen kombiniert werden.

Gerade bei der Mehrhundehaltung kann es entscheidend sein, welcher Hund als Erster ins Auto steigt. Bei mir steigt beispielsweise immer mein Cookie als Letzter ein, da er dazu neigt, das Auto zu verteidigen, sodass die anderen dann nicht mehr einsteigen möchten. Ein Gitter, das den Kofferraum mittig teilt, kann die unerwünschte Nähe abmildern. Hundeboxen sind hier ebenfalls gute Helfer, wenn Trennung für Entspannung sorgt.

Übung macht den Meister. Dem Hund die Mitfahrt im Auto zu verschönern, bedarf etwas Kreativität und vor allem Ausprobieren Deinerseits. Oft ist es spannend, zu wissen, ob Dein Hund sich in einem anderen Auto oder mit einem anderen Fahrer anders verhält. Falls das der Fall ist, dann ist es noch leichter, durch Vergleich die Unterschiede herauszufinden, die Deinem Hund wichtig sind. Viel Erfolg! Wenn Du Hilfe bei der Umsetzung der praktischen Maßnahmen benötigst, dann schaue dir gerne diesen Onlinekurs von mir an.

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