„In Luft aufgelöst“ - Verschwinden von Mama erschüttert Großbritannien | krone.at

2023-02-22 16:54:19 By : Ms. Nancy Wang

„Als hätte sie sich in Luft aufgelöst“, beschreibt der völlig am Boden zerstörte Paul Ansell, dessen beiden kleine Töchter ihn ständig fragen, wann die Mama endlich wieder da ist, das mysteriöse Verschwinden seiner Lebensgefährtin Nicola Bulley.

Seit mehr als einer Woche hält die Suche nach der 45-jährigen Nicola Bulley Großbritannien in Atem. Die Umstände ihres Verschwindens geben sogar hartgesottenen Forensikern Rätsel auf. Die Familie der zweifachen Mutter bezweifelt die Theorie der Polizei, sie sei ertrunken. 

Nicola verschwand am Freitag, 27. Jänner, während eines Spaziergangs mit ihrem Hund spurlos. Im wahrsten Sinne. „Als hätte sie sich in Luft aufgelöst“, sagte ihr Lebensgefährte im britischen Fernsehen. Er und seine Familie gehen durch die Hölle, seit seine Freundin verschwunden ist. Die Mädchen - das Paar hat zwei Töchter - klagen, dass ihre Haare nicht mehr so schön frisiert sind. Sie wissen, dass ihre Mama verschwunden ist, so richtig begreifen können sie es aber nicht.

An jenem verhängnisvollen Freitag war eigentlich alles wie immer. Die Hypothekenberaterin ging, nachdem sie ihre Kinder in die Schule gebracht hatte, mit ihrem Hund „Willow“ Gassi. Sie spazierte entlang eines Uferwegs des Flusses Wyre in der Grafschaft Lancashire. Ein Weg, den sie schon oft entlangspaziert ist. Nur im Nebel fand sie den Steig „ein wenig unheimlich“, wie sie im Herbst einmal auf Facebook schrieb.

Teams-Call nicht beendet Wie es offenbar ihre Gewohnheit war, nützte sie die Zeit an der frischen Luft, um schon ein wenig zu arbeiten und WhatsApp-Nachrichten zu schreiben. Eine Freundin berichtete, dass Nicola vor ihrem Verschwinden noch ein Playdate ihrer Töchter mit ihren Kindern ausgemacht habe.

Dann wählte sich Nicola in ein Teams-Meeting ein. Doch dieses Meeting hat sie nie beendet. Als man ihr Handy auf einer Bank fand, war dieses noch mit dem Meeting verbunden.

Anhand der Handy-Daten konnte die Polizei einen ungefähren zeitlichen Ablauf des Verschwindens von Nicola rekonstruieren. So wurde ihr Hund nur 13 Minuten nach ihrem letzten Lebenszeichen von einem anderen Hundehalter gefunden. Dem Hund fehlte nichts, er war trocken und somit nicht während des Teams-Meetings ins Wasser gesprungen, was zuerst vermutet wurde.

„Keine Anzeichen für Sturz“ Auch ein Ball oder ein anderes Hundespielzeug, das Nicola möglicherweise aus dem Fluss bergen wollte, wurde nicht oder noch nicht gefunden. Fußspuren oder Spuren, dass sie abgerutscht und in den Fluss gestürzt sein könnte, konnten nicht entdeckt werden.

Ihr Vater Ernest sagte der Zeitung „The Mirror“, es habe „keine Anzeichen für einen Ausrutscher oder einen Sturz gegeben“. Auch die Schwester von Nicola Bulley, Louise Cunningham, erklärte, dass es „keinerlei Beweise“ dafür gibt, dass die vermisste Mutter in den Fluss gerutscht sei. Ihrer Meinung nach sind „noch nicht alle Spuren untersucht worden“. Es sei etwas übersehen worden, ist sie überzeugt.

Sie bat die Bevölkerung darum, ihre Beobachtungen, „egal wie klein oder groß“ zu melden, um ihre Schwester zurückzubringen. „Jemand muss etwas wissen.“

Experte: „Sehr seltsamer Fall“ Die Polizei, die den Fluss nun seit mehr als einer Woche mit Booten und Tauchern absucht, ist hingegen überzeugt, dass Nicola aufgrund ihrer Kleidung sofort untergegangen sein müsse.

Denn sie war in mehreren Schichten warm angezogen und trug über einem taillenlangen Mantel noch eine schwarze ärmellose Steppjacke, die sich vollgesogen haben könnte. Außerdem hatte sie Gummistiefel an, die sich ebenfalls schnell mit Wasser füllen könnten.

Peter Faulding, ein Experte für forensische Suche und Rettung, sagte gegenüber Sky News, er sei nicht ganz überzeugt von den Polizeitheorien. Er erklärte, dass die höchst ungewöhnlichen Besonderheiten des Falles ihn vor ein Rätsel stellten.

„Das ist ein sehr seltsamer Fall“, sagte er. „Ich habe schon an Hunderten von Fällen gearbeitet, und dieser ist wirklich merkwürdig. Ich meine, das Telefon wurde auf einer Bank gefunden. Normalerweise hätte jemand, der stolpert, sein Telefon in der Hand“, führte er aus.

Und weiter: „Wissen Sie, der Hund ist trocken. Wenn man Hunden nachläuft, ertrinken deshalb viele Menschen. Sie springen ihren Hunden hinterher. Aber der Hund wurde trocken aufgefunden, er ist also eindeutig nicht in den Fluss gegangen, und das macht diesen Fall für mich so verdächtig, weil er sehr, sehr seltsam ist.“

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