Nächstenliebe für Tiere: Karlsruher Initiative mit Herz sorgt dafür, dass kein Vierbeiner alleine sein muss | ka-news

2023-02-22 17:42:40 By : Mr. Henghai TOMKING

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Der beste Freund des Menschen - ein Haustier wird schnell zum festen Familienmitglied und kann viele Momente verschönern. Nichtsdestotrotz gibt es auch alleinstehende Tierhalter. In Krisenzeiten soll "Asco hilft" diesen Betroffenen Aufmerksamkeit schenken. Die Initiative gibt es seit Sommer 2022 und wurde vom Tierschutzhof Karlsruhe e.V. ins Leben gerufen.

Den Verein gibt es seit 2016. Hier wird sich mit alten, kranken und verhaltensauffälligen Tieren sowie mit Tieren, die kurz davor stehen, vom Veterinäramt beschlagnahmt zu werden, beschäftigt. "Wir sind, sozusagen eine Alternative zum Tierheim", sagt Stephan Winterhoff,  Leiter des Tierschutzhofes.

Der Name "Asco" entstand in Erinnerung an einen alten Schäferhund, dessen Herrchen in eine Pflegeeinrichtung kam und sich deshalb nicht mehr um ihn sorgen konnte.

Mehrere Monate lebte der Hund zusammen mit Kater Willi alleine in der Wohnung des Halters. Lediglich zum Füttern und Auslauf kam jemand vorbei, bis die Tiere schließlich vor einigen Jahren zum Tierschutzhof gebracht wurden.

Beide sind kurz darauf leider verstorben. "Wir, sind uns sicher, dass Asco und Willi noch leben würden, wenn ihnen nicht die Liebe und Zuwendung entzogen worden wäre", äußert sich Winterhoff.

Um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, wurde eine Vermittlungsplattform ins Leben gerufen. Auf ihr können Besitzer eines Haustiers, die sich in einer persönlichen oder krankheitsbedingten Ausnahmesituation befinden,  vorübergehend eine Bleibe für ihren Vierbeiner bekommen.

Die Tiere werden dabei nicht dauerhaft an jemand anderen weitergegeben, es wird lediglich eine temporäre, aber kontinuierliche Versorgung des Haustieres gewährleistet.

Diese Überbrückung geschieht mithilfe von privaten Pflegestellen. Sie bestehen aus aufmerksamen und hilfsbereiten Tierfreunden, die kurzzeitig ihre Hilfe anbieten können. 

Auf der Website kann man sich melden, wenn man Unterstützung für sein eigenes Tier braucht. Möchte man sich selbst als Pflegestelle zur Verfügung stellen, kann man auch einen entsprechenden Antrag dafür online ausfüllen.

Als Voraussetzung hierfür sollte man bereits Erfahrung mit dem betroffenen Tier mitbringen, so Winterhoff. "Das trägt zum Vertrauensverhältnis bei, das wir zu den Hilfesuchenden aufbauen. So werden dem Halter seine Sorgen genommen, und er hat die Möglichkeit, sich ganz auf sich und seine Gesundheit zu konzentrieren", meint er gegenüber ka-news.de.

"Gerade bei alten Leuten hört man oft den Satz: 'Ich, kann nicht ins Krankenhaus oder Pflegeheim, ich muss mich doch um mein Haustier kümmern' Hier wollen wir Tier und Mensch gerecht werden und entsprechend mit Fingerspitzengefühl einspringen", sagt er.

"So werden die Halter auch schneller wieder gesund." Der Tierschutzhof bietet zusätzliche Unterstützung mit medizinischer Versorgung durch eigene Tierärzte. Nach Rücksprache kann auch das Futter gestellt werden.

Zudem gibt es alternativ auch Gassigruppen. "Im Moment haben wir zum Beispiel die Situation, dass eine Hundebesitzerin stark in ihrer Mobilität eingeschränkt ist. Bis auf den Auslauf kann sie sich jedoch noch um den Hund kümmern", meint der Leiter des Tierschutzhofes.

"Hier versuchen wir, die Lücke zu schließen. Jemand anderes kann mit dem Hund Gassi gehen, doch das Tier gibt seinem Frauchen weiterhin den Halt und die Schmuseeinheiten, die sie beide brauchen. Die enge Verbindung zwischen ihnen bleibt so weiter bestehen", berichtet Winterhoff.

Erst im schlimmsten Fall, falls sich ein Halter gar nicht mehr um sein Tier kümmern kann, kommt es fest zu Asco hilft. "So wissen alle dass das Tier weiterhin versorgt ist und weiter an eine neue Pflegestelle kommt."

Das Tier erleide somit nicht das grauenvolle Schicksal, unter schlimmen Zuständen im eigenen, leeren Zuhause leben zu müssen, da sich sein Besitzer nicht mehr um es kümmern kann, ohne jedoch ins Tierheim zu müssen.

Dies sei nämlich nicht nur für den Besitzer, sondern auch für das Tier eine unnötige Belastung. Da die Einlieferung ins Tierheim meist von der Polizei übernommen wird,  kann auch hier ein Einsatz dieser vermieden werden. Auch die Tierheime selbst werden entlastet - die meisten sind bereits an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen und die gestiegenen Energiekosten bleiben auch hier nicht unbemerkt. 

Das Programm läuft ehrenamtlich und ist einmalig in Karlsruhe. "Es kostet nichts außer Tierliebe, Altruismus und der Bereitschaft zur nachbarschaftlichen Hilfe", meint Winterhoff. Aktuell gibt es drei laufende Fälle im Stadtgebiet, alle Tiere sind Hunde. Doch auch Katzen, Kleinsäuger, Vögel, Reptilien oder Insekten sind bei der Aktion willkommen.

Gerade bei Reptilien und Insekten seien helfende Hände dringlich. "Aufgrund der Energiekrise könnte die Gefahr drohen, dass die Terrarien abgeschaltet werden", so Winterhoff. "Außerdem ist bei diesen Tieren die Hemmschwelle größer, sich darum zu kümmern und nur wenige Leute kennen sich mit deren artgerechter Haltung aus."

Für den Leiter des Tierschutzhofes soll diese Aktion auch das soziale Miteinander stärken: "Unsere Gesellschaft ist vergleichbar mit einem Gewebe, bei dem keine Masche fallen darf." Er hat die Bitte an alle, auf ähnliche Geschichten aufmerksam werden, oder plötzlich vor einem solchen Problem stehen: "Holt euch umgehend professionelle Hilfe."

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